Welcher (angehende) Jurist oder auch Nichtjurist prüft gerne die Zuständigkeit des Gerichts? Richtig! Kaum einer! Kann diese Prüfung also vielleicht auf eine Applikation auslagert werden?
Fragen dieser Art und deren Umsetzung durften wir uns auf dem von MLTech, der LMU und der TU München organisierten Hackathon vom 15-17.1.2021 annehmen. Gefragt war dabei ein innovatives projektorientiertes Vorgehen, denn die sechs Teams traten am Ende mit der Chance, das Projekt im Justizministerium vorzustellen, vor einer Jury aus Fachleuten gegeneinander an. Die Erwartungen der Jury wurden sicher übertroffen, als sie sonntags die Ergebnisse präsentiert bekamen.
So schaffte ein Team ein Tool, das tatsächlich die lästige Zuständigkeitsprüfung vereinfachte. Der ein oder andere Rechtsreferendar wird sich hierüber sicher freuen. Team 4, dem einige Mannheimer angehörten, entwickelte eine Jura-Lernapp. Monnems Repräsentanten steuerten hier vor allem zu den juristischen Inhalte bei, wirkten aber auch mit Ideen hinsichtlich des Designs, insbesondere des Userinterface sowie Userexperience mit- also der Gestaltung der Nutzeroberfläche sowie der Nutzererfahrung des Endnutzers.
Nicht nur in diesem, sondern auch in einem anderen Team war Mannheim vertreten. Hierbei ging es insbesondere um die in der Praxis wichtige Frage, wie ein nicht-juristisch geschildeter Sachverhalt für Rechtsanwält:innen möglichst präzise und effizient erfasst werden kann, um unter anderem bereits vor der Erstberatung die Erfolgsaussichten des Falles zu beurteilen. Die Anwendung überzeugte die Jury so sehr, dass diese nun im bayerischen Justizministerium vorgestellt werden darf.
Des Programmierens wirklich mächtig war allerdings keiner der Mannheimer Vertreter vor dem Hackathon, weshalb diese den hierfür zuständigen Teammitgliedern beim Schreiben des Codes nur via Zoom über die Schulter blicken konnten. Dennoch war dieser Perspektivwechsel sehr spannend. Es weckte bei allen Beteiligten die Lust zu coden und dem Lernen von Programmiersprachen.
Drei der Mannheimer Teilnehmenden sind daher seitdem dabei über den CS50 Kurs der Havard University zusammen mit ML Tech München ihrem durch den Hackathon weiter befeuerten Interesse am Programmieren nachzugehen.
Werden sie beim nächsten Hackathon vielleicht schon selbst am Programmcode mitarbeiten? Geben wird es einen solchen nämlich bestimmt, denn der Moderator sprach von einer „amazing“ Performance aller Teams und von übertroffenen Erwartungen.
Unser Fazit vom Hackathon: Egal, ob Studierende oder Praktiker: Legal Tech Anwendungen sind vielfältig einsetzbar und gewinnen immer mehr an Bedeutung. Jedenfalls verbindet die interdisziplinäre Zusammenarbeit, macht Spaß und ist überaus motivierend. Wir danken allen Organisatoren und können die Teilnahme am nächsten Hackathon jedem sehr ans Herz legen!
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